Schön und sicher

Brian Gluckstein ist sicher: „Türdrücker und Beschläge werden langsam zu einem echten Fashion Statement“, meint der bekannte Architekt und Designer, der die kanadischen Firma Gluckstein Design Planning leitet. „Gut designte Sicherheitstechnik ist schwer angesagt. Das gilt nicht nur für exotische Produkte sondern auch für den mittleren Preisbereich.“

Wenn Glucksteins Firma mit der Einrichtung einer Luxuswohnung beauftragt wird, spielt die Sicherheit eine wichtige Rolle. Dabei legen die Kunden allerdings Wert darauf, dass die Sicherheitstechnik nicht auf Kosten einer einheitlichen Innenraumgestaltung geht. „Sicherheit wird mittlerweile einfach verlangt“, so Gluckstein. „Dafür zahlen die Leute. Die Sicherheit ist einer der Gründe, warum man ein hochwertiges Eigenheim kauft, auch wenn sie nicht auf den ersten Blick erkennbar sein soll, denn niemand will, dass sein Heim wie eine Festung aussieht.“  

Die gleichen Prinzipien gelten für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Schulen, Büros und auch für Gebäude mit gemischter privater und öffentlicher Nutzung. Bei Gebäuden mit Mischnutzung gestaltet sich der Sicherheitsaspekt komplizierter, da unterschiedliche Sicherheitsanforderungen unter einen Hut gebracht werden müssen.

Alles in einem
„Technik und Design müssen kein Widerspruch sein“, meint Sandy Matheny, Produktmarketing-Managerin für Designerhardware in der Americas Architectural Hardware Group von ASSA ABLOY. „Der Anwender muss sich nicht zwischen Funktion oder Design entscheiden. Es kann beides haben – und genau das sollten wir ihm auch anbieten.“  

Matheny geht es darum, gutes Design zu entwickeln, ohne Abstriche bei der funktionalen Qualität der Zutrittstechnik zu machen. Die Technik muss sicher und robust genug sein, um auch intensive Beanspruchung zu verkraften, vor allem wenn sie in öffentlichen Gebäuden installiert ist. Sicherheitstechnik muss den Gebäudevorschriften entsprechen, aber gleichzeitig die gestalterischen Vorstellungen der Architekten und Inneneinrichter erfüllen.  

„Das unterscheidet uns von anderen Unternehmen, die sich ausschließlich mit dem Design beschäftigen und innovative Produktfunktionen vernachlässigen“, glaubt Matheny. „ASSA ABLOY ist in erster Linie ein Sicherheitsunternehmen, aber wir haben uns immer auch mit den gestalterischen Aspekten unserer Produkte auseinandergesetzt.“  

Passende Designs
Erstaunlicherweise sind die Amerikaner führend an dieser Entwicklung beteiligt, obwohl sonst die Europäer bei innovativem Design die Nase vorn haben. Ansprechendes Sicherheitsdesign sollte die Sicherheitsfunktionen kaschieren und die Ergonomie verbessern.  

„Was die Ästhetik angeht, bin ich absolut sicher, dass wir keinerlei Beschränkungen unterliegen“, erläutert Gluckstein. „Sicherheit stellt für uns kein Hindernis mehr dar. Wenn wir unsere Räume gestalten, stellt sich nicht mehr die Frage: ‘Was machen wir jetzt mit diesem Element?’ Viele Unternehmen entwickeln Elemente für uns, so dass wir immer eine breite Auswahl haben. Die Sicherheitsaspekte behindern uns nicht mehr. Sie gehören einfach dazu.“  

Matheny und ihre Kollegen arbeiten mit Marcio Mussi zusammen, einem Industriedesigner aus Sao Paulo. Zusätzlich steht ASSA ABLOY in ständigem Kontakt mit Architekten und Einrichtern und befragt sie nach ihren Ansichten und Prognosen. „Unsere Designbeauftragten und Türsicherheitsspezialisten haben täglich mit Designern zu tun“, erklärt Matheny. „Wir müssen wissen, was für die Designer wichtig ist und wir brauchen Produkte, die den gestalterischen Anforderungen der Designer, aber auch den funktionalen Anforderungen der Anwender gerecht werden.“  

Bruch mit der Tradition
Die gestalterischen Neuerungen im Sicherheitsbereich haben zu neuen und interessanten Produkten geführt. Drei US-amerikanische Unternehmen aus der ASSA ABLOY Architectural Hardware Group – Corbin Russwin, Sargent und Yale – bieten jetzt spezielle Kollektionen für Einsteckschlossgarnituren, Rohrrahmenschlösser, Notausgangsvorrichtungen und eine Reihe von Zutrittskontrollen an. Von besonderem Interesse sind schicke neue Geräte, die mehrere Elemente – berührungslose Kartenleser, Überwachungskontakte  und Schlossgarnituren – zu einer visuell ansprechenden Gesamtlösung integrieren und auf diese Weise mit der traditionellen Gestaltung von Zutrittskontrollen brechen. Wer noch mehr Sicherheit braucht, nimmt tragbare, drahtlose Biometrieleser als Türöffner. Die Design-Kollektionen der Architectural Hardware Group bestehen aus 28 Türdrückern, die jeweils in Edelstahl und 12 weiteren Materialien und Oberflächen angeboten werden.  

In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen muss das Design nicht nur den Mitarbeitern und Patienten gefallen, sondern für den Betreiber auch rentabel sein. Diese Einrichtungen sollen einen hohen Grad an Sicherheit gewährleisten, vor allem im Laborbereich und in den Kreißsälen. „Gleichzeitig müssen die Türen und Beschläge aber auch ästhetisch ansprechend sein und zum gesundheitsfördernden Gesamtkonzept der Einrichtung passen“, erklärt Matheny. „So ist es in der Kinderabteilung sehr wichtig, dass die Kinder von der Umgebung nicht eingeschüchtert werden, während in der Onkologie die Möbel eher beruhigend auf die Patienten wirken sollen. Im Gegensatz dazu haben die Labore und Geburtsstationen bewusst ein auffälliges und lustiges Design. Das alles sind keine Zufälle. Eine Unmenge empirischer Daten zeugt davon, dass gutes Design einen Einfluss auf die Pflegequalität hat und sich auch positiv in den Geschäftszahlen von Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen niederschlägt.“  

Dekorativ und dauerhaft
Auch die „Signature RFID“-Produkte, die VingCard für Hotels entwickelt hat, zeichnen sich durch eine interessante Kombination aus Sicherheit und Design aus. VingCard ist Marktführer bei elektronischen Hotelzutrittslösungen. Das Unternehmen arbeitet mit dem italienischen Beschlagshersteller Valli & Valli zusammen und bietet seine RFID-Lesegeräte jetzt in fünf Farben an – schwarz, grün, blau, rot und orange. Durch die Farbwahl hat der Anwender mehr Gestaltungsspielraum und kann die Zutrittstechnik besser auf die Gesamtgestaltung des Gebäudes abstimmen.  

Graham Wood Doors hat Beschläge aus Holz entwickelt, die gern von besonders anspruchsvollen Kunden verwendet werden. „Die Beschläge sehen ansprechend aus“, meint Matheny. „Sie sind dekorativ, sehr langlebig und umweltschonend.“  

Ceco and Curries, ein Hersteller von Stahltüren und Türzargen, haben die Industrietür StormPro 361 im Programm, die umfangreiche Druck- und Stoßprüfungen absolvieren musste und für Wirbelstürme der Klasse 5 geeignet ist. Auch diese Tür wird in unterschiedlichen Ausführungen und 1.900 Farben angeboten. „Die Tür hält eine Menge aus“, ist Matheny überzeugt, „aber uns war klar, dass sie auch gut aussehen muss.“

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