Mitarbeiter-Zugangskontrolle mit Speicherung von Iris

Die Betreiber von Flughäfen müssen dafür sorgen, dass die Passagiere schnell und sicher zum Gate kommen, ohne in sicherheitsrelevante Bereiche zu gelangen, die nur vom Flughafenpersonal betreten werden dürfen. Beide Herausforderungen – Pünktlichkeit und Sicherheit – müssen unter einen Hut gebracht werden, aber momentan kann die Sicherheit im wahrsten Sinne des Wortes eine Frage von Leben und Tod sein.

Die Flughafengesellschaften setzen auf eine breite Palette unterschiedlichster Sicherheitslösungen. Hightech-Geräte kommen dabei genauso zum Einsatz wie der gesunde Menschenverstand.

Beschränken, überwachen, kontrollieren
Zu den grundlegendsten Sicherheitsmaßnahmen auf Flughäfen gehört es, die Anzahl der Zugangspunkte auf ein Minimum zu beschränken und alle Zugangspunkte zu sichern und zu überwachen. Dieses Grundprinzip wird natürlich bereits beim Bau des Flughafens beachtet, aber viele Flughäfen werden im Laufe der Jahrzehnte weiter ausgebaut. Offene Bereiche müssen durch hohe Sicherheitszäune geschützt und die neuen Schleusen und Gates in das Zutrittskontrollsystem eingegliedert werden.

Daher ist es notwendig, strenge Zugangskontrollen einzuführen, die für alle Mitarbeiter des Flughafens gelten. Piloten, Flugbegleiterinnen und die Angestellten in den angrenzenden Geschäften und Restaurants müssen die gleichen Sicherheitskontrollen durchlaufen wie die Passagiere. Sie müssen den Ausweis vorzeigen, Metalldetektoren passieren und ihre persönlichen Sachen durchleuchten lassen.

Für die Mechaniker, Gepäckverlader, Systemadministratoren und andere Mitarbeiter mit Zugang zu sicherheitsrelevanten Bereichen sind dagegen aufwändige Sicherheitssysteme erforderlich, die mehr tun als nur den Ausweis zu kontrollieren. So sichert die Lufthansa ihre Frachtterminals in Frankfurt beispielsweise mit einer Kombination aus Smartcards und Überwachungskameras. Die Smartcards sind mit einem Foto des Karteninhabers versehen und wichtige Informationen, wie die Freigabestufe des Mitarbeiters und die Zeit der letzten Kartennutzung, werden auf der Karte gespeichert.

Wenn ein Mitarbeiter den Sicherheitsbereich betritt, steckt er seine Karte in ein Lesegerät. Das Überwachungspersonal in der Zentrale prüft, ob der Mitarbeiter so aussieht wie die Person auf dem Foto. Gleichzeitig stellt das System fest, ob der Mitarbeiter eine Zugangsberechtigung für den Bereich hat. Bei Sicherheitsverletzungen, beispielsweise wenn eine Person versucht, mit einer fremden Smartcard hineinzugelangen, erkennt das System den Einbruchsversuch und sperrt die Tür.

Soforterkennung
Erkennungssoftware und biometrische Systeme sind zusätzliche Sicherheitsebenen. Ihnen ist gemeinsam, dass sie die biometrischen Daten der befugten Personen in einer lokalen Datenbank ablegen und mit den aktuellen Biometriedaten vergleichen, die von einem Hand-, Augen- oder Gesichtsscanner an der Sicherheitstür ermittelt werden.

Auch wenn die Iriserkennung als sicherste Möglichkeit gilt, ist die Handerkennung, bei der eine detaillierte dreidimensionale Vermessung der gesamten Hand erfolgt, wahrscheinlich die am häufigsten genutzte Variante, da sie am komfortabelsten ist.

Diese Biometriesysteme bieten einen wesentlich höheren Grad an Sicherheit als einfache Smartcard-Lösungen. Da die Daten der Mitarbeiter nicht auf der Karte, sondern in einer lokalen Datenbank gespeichert werden, ist das Risiko von Datenmanipulationen deutlich niedriger. Viele Flughäfen setzen die biometrischen Erkennungssysteme bereits ein, der London City Airport und der JFK in New York sind nur zwei der bekanntesten Beispiele.

Sie sind im Fernsehen!
Wenn die Mitarbeiter den Flughafen und die Sicherheitszonen betreten haben, hört die Sicherheit nicht auf. Auf den meisten Flughäfen werden die internen Einrichtungen mit einem umfangreichen Kamerasystem überwacht. Das neue, 3 Millionen Dollar teure System auf dem Long Beach Airport in Kalifornien ist ein gutes Beispiel für eine moderne videogestützte Sicherheitslösung.

Das Netzwerk besteht aus rund 100 Digitalkameras, darunter auch drahtlose Kameras zur erweiterten Überwachung, und ist in das Alarmsystem integriert. Sobald ein Alarm ausgelöst wird, erscheinen die zugehörigen Live-Kamerabilder auf den Monitoren der Überwachungszentrale. Da das System vollständig zentralisiert ist, kann sich jeder Sicherheitsmitarbeiter bei Bedarf die Bilder jeder beliebigen Kamera anzeigen lassen. Alle Aufnahmen werden für Nachprüfungen 30 Tage lang gespeichert.

Der richtige Hintergrund zählt
Keines der Sicherheitssysteme kann einen wirksamen Schutz bieten, wenn der Flughafenbetreiber die falschen Personen als Techniker oder Wachleute einstellt. Deshalb muss jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin vor der Einstellung eine Sicherheitsprüfung bestehen. Zu diesem Zweck hat die US-Transportsicherheitsbehörde TSA ein landesweites Sicherheitssystem für die Beschäftigten im Transportgewerbe ausgearbeitet. Es heißt TWIC und sieht vor, dass sich Mitarbeiter Hintergrundprüfungen unterziehen müssen und ihre Fingerabdrücke auf einer Smartcard gespeichert werden. Da sich die Finanzierung des Programms wiederholt verzögert hat, ist es in der ersten Stufe auf Hafenarbeiter beschränkt.

Die US-Flughäfen sind unterdessen angehalten, ihr Personal mit den offiziellen Listen für Terrorismusverdächtige abzugleichen. Keine einfache Aufgabe, da die Prüfung bei jeder Aktualisierung wiederholt werden muss. Einige Flughäfen, darunter Palm Springs International in Kalifornien, haben den Vorgang automatisiert – jede neue Liste wird automatisch mit der Mitarbeiterdatenbank verglichen.

Die wichtigste Lehre aus den Erfahrungen mit modernen Flughafen-Sicherheitssystemen lautet: Sicherheit ist ein umfassendes Konzept, das bereits bei der Einstellung von Personal ansetzt und alle Risikofaktoren berücksichtigt. Werden alle Risiken angemessen berücksichtigt, haben die Flughäfen ein umfassendes Sicherheitssystem, das uns am Boden und in der Luft ziemlich gut schützt.

Mitarbeiter-Zugangskontrolle in Schiphol

• Über 70000 Flughafenmitarbeiter und mehr als 500 Unternehmen
• Über 150000 Zugänge an 1100 Flughafen-Zugangspunkten
• Realisierte Sicherheitslösung: Speicherung von Iris und Gewicht auf Smartcard-Ausweis
• Einhaltung der strengsten Sicherheitsvorschriften
• Geringere Anfälligkeit für Bedienfehler bei der Identifizierung
• Automatisierung der Identifizierungs- bzw. Sicherheitsfunktionen
 
Quelle: Schiphol Group
 

* Pflichtfeld


Comment

You must be logged in to post a comment.