Ein Rezept für mehr Sicherheit im Krankenhaus

Krankenhäuser sind hochkomplexe Einrichtungen. Sie sind rund um die Uhr geöffnet und bestehen aus vielen eigenständigen Abteilungen. Unter diesen Bedingungen lässt sich die erforderliche Sicherheit nur schwer realisieren. Auf Intensivstationen, Geburtsstationen und anderen Abteilungen muss der Zugang eingeschränkt sein, da Infektions- und Entführungsgefahr besteht, aber trotz dieses eingeschränkten Zugangs muss das Pflegepersonal jederzeit an alle erforderlichen Orte gelangen können.

Krankenhäuser stellen also schwierige Anforderungen an die Zutrittskontrollsysteme. Sie verlangen eine ausgeklügelte Überwachungstechnik und maßgeschneiderte Sicherheitslösungen.

Neben den Patienten, Besuchern, Mitarbeitern und Geräten müssen auch die Medikamententransporte streng kontrolliert werden. Gesetze und die Vorschriften von Versicherungsunternehmen stellen zusätzliche Hürden dar.

In einem Krankenhaus können Minuten, ja sogar Sekunden über ein Leben entscheiden.

Zum Glück gibt es eine Vielzahl von Zutrittskontrollsystemen, die einen sicheren, aber kontrollierten Zugang gewährleisten, so dass sich die Ärzte und Schwestern auf die Versorgung der Patienten konzentrieren können.

Zutrittskontrollen
In Abteilungen mit Zugangsbeschränkung kommen Automatiktüren zum Einsatz, die sich nur für zugangsberechtigte Personen öffnen. Typische Alternativen sind Code- und Kartenschlösser. Für Intensivstationen, wo kurze Reaktionszeiten erforderlich sind, und für Abteilungen mit hohen Anforderungen an die Sterilität, bieten sich Annäherungserkennungs-Systeme an, die automatisch die Ausweiskarten aller Personen im näheren Umkreis auswerten.

Unabhängig von der eingesetzten Lösung muss „der Zugang eine möglichst geringe Einflussnahme des Benutzers voraussetzen,“ meint Anthony Helps, der bei Besam als Manager für den europäischen Gesundheitsmarkt zuständig ist.

„Die Systeme müssen bedienerfreundlich, zuverlässig und notfallgeeignet sein,“ fügt er hinzu. Die Hinweise zur Benutzung der Türen sind klar erkennbar anzubringen. Im Notfall muss das Gebäude schnell von allen Personen verlassen werden können; lediglich für psychiatrische Abteilungen gelten besondere Regeln. 

Eine Videoüberwachungsanlage mit Speicherfunktion ist ebenfalls unverzichtbar, damit das Sicherheitspersonal alle Vorfälle schnell untersuchen kann. Durch Auswertung von Aufzeichnungen kann die Patientenversorgung verbessert werden, und Beschwerden über Behandlungsfehler lassen sich leichter aufklären. In größeren Krankenhäusern, wo sehr viele Überwachungskameras zum Einsatz kommen, ist eine effiziente Echtzeitkontrolle eigentlich nur noch mit einem zentralisierten und vernetzten Komplettsystem möglich.

Die Grundlagen
Ein umfassendes Sicherheitskonzept berücksichtigt viele Einzelaspekte und vernachlässigt auch scheinbar nebensächliche Punkte wie eine ausreichende Parkplatzbeleuchtung nicht. Ein Sicherheitsgewinn lässt sich beispielsweise durch Verringerung der Zugangsmöglichkeiten und Aufstellen von Sicherheitspersonal an Orten mit hohem Gefahrenpotenzial erreichen, beispielsweise im Warteraum der Notaufnahme.

Patienten im Rollstuhl und Pfleger mit Krankentragen wissen Automatiktüren zu schätzen. Da auf Türgriffe verzichtet werden kann, sinkt auch das Infektionsrisiko.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen
In bestimmten Krankenhausabteilungen, etwa in der Entbindungsstation, besteht ein besonders hoher Sicherheitsbedarf. Auch wenn nur relativ wenig Neugeborene entführt werden, müssen sich die Eltern darauf verlassen können, dass ihre Kinder sicher sind und nicht irrtümlich verwechselt werden.

In diesen Fällen kann ein Kontrollsystem, das mit Karten oder Annäherungssensoren arbeitet, den Zutritt unbefugter Personen verhindern. Besucher werden erst eingelassen, nachdem sie sich über eine Sprechanlage autorisiert haben, und Babys erhalten ein Armband mit Barcode, der von einer automatischen Annäherungserkennung ausgelesen wird.

„Wenn eine Person, die nicht im Besitz einer Smartcard ist, ein Baby heraustragen will, schließt sich die Tür. Bei Bedarf kann auch ein Alarm ausgelöst werden,“ erklärt Helps.

Ein umfassendes Sicherheitskonzept
Das Sicherheitskonzept in einem Krankenhaus muss für die unterschiedlichsten Anforderungen gewappnet sein. Leider sind solche umfassenden Sicherheitskonzepte nur selten anzutreffen.

„In der Praxis haben viele Türen ihre eigenen [Zutrittskontroll-] Systeme,“ hat Helps beobachtet. „Viel zu häufig kommen unterschiedliche Zulieferer und Systeme zum Einsatz.“

Angesichts des Alters, der Größe und des schmalen Budgets vieler Krankenhäuser kann dieser unsystematische Ansatz nicht überraschen. Letztlich zahlt der Betreiber für die vielen Einzelsysteme einen hohen Preis, denn die Wartungskosten sind hoch, die Überwachung ist nicht optimal und bei Notfällen kann es zu Komplikationen kommen. Krankenhäuser, die es besser machen wollen, sollten auf Komplettlösungen aus einer Hand setzen.

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