Die Zukunft der Flughafensicherheit
Die Sicherheitsanforderungen auf Flughäfen waren schon immer hoch, aber der terroristische Angriff auf New York hat gezeigt, dass sie nicht hoch genug waren. Die Flughafengesellschaften setzen mehrere unterschiedliche Sicherheitssysteme gleichzeitig ein, um alle Personen und Gegenstände aufzuspüren, die eine Gefahr für Passagiere, Mitarbeiter, Flugzeuge und Gebäude darstellen.
Wachsame Sicherheitsleute, Polizisten und Fluggäste gibt es schon lange. Häufig noch eine Frage der Zukunft sind dagegen moderne Sicherheitssysteme wie die neue Generation von Überwachungskameras mit Verhaltenserkennung. Die intelligenten Systeme können Eindringlinge erkennen, die direkt hinter befugten Personen durch Zugangstüren schlüpfen, was von Sicherheitsexperten als Tailgating oder Piggybacking bezeichnet wird.
Zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen jedes Flughafens gehört nach wie vor die Zutrittskontrolle, die Unbefugten den Zugang zu Sicherheitsbereichen verwehrt.
Zäune, Sicherheitstüren und Sicherheitspatrouillen sind die wichtigsten Komponenten dieser Systeme. Sie sollten stets dem neuesten Stand der Technik entsprechen und müssen zuverlässig funktionieren.
Smartcards und biometrische Erkennung
Das Flughafenpersonal, das Zugang zu den Sicherheitsbereichen haben muss, erhält magnetische oder optische Smartcards. Auf den Karten sind alle Daten gespeichert, die das Sicherheitssystem braucht, um dem Mitarbeiter je nach Aufgabenbereich, Datum und Uhrzeit den Zugang zu erlauben oder zu verweigern.
Flughäfen in den USA müssen zusätzlich die Flugsicherheitsvorschrift 107 beachten und alle Mitarbeiter, die sich ohne Begleitung in Sicherheitsbereichen aufhalten dürfen, mit Sicherheitsausweisen ausstatten.
HID Global, ein Unternehmen der ASSA ABLOY Gruppe, hat zusammen mit der Firma Bioscrypt den Flughafen von Mexiko City mit einem Zutrittskontrollsystem ausgerüstet, das biometrische Funktionen und Smartcards kombiniert. Das Bioscrypt V-Smart iCLASS System führt eine doppelte Authentifizierung durch: Die Personen werden anhand ihrer biometrischen Daten identifiziert und müssen sich zusätzlich mit Smartcards ausweisen.
„Bei knapp 20.000 Karten für das Flughafenpersonal, die Flugzeugbesatzungen, das Reinigungs- und Wartungspersonal, die Gepäckabfertigung und andere Personengruppen ist ein kombiniertes Biometrie-Smartcard-System sicher die beste Lösung. Es ermöglicht eine präzise Zutrittskontrolle und ist praktisch fälschungssicher,“ erklärt Doug Wheaton aus dem Marketing von HID Global.
Supermänner und Röntgenblicke
Auf dem Weg zum Flugzeug müssen alle Fluggäste einen Metalldetektor passieren. Das gesamte Hand- und Fluggepäck wird nach Waffen und Sprengstoffen durchleuchtet. Organische, anorganische und metallische Objekte absorbieren die Röntgenstrahlen in unterschiedlichem Grad und ermöglichen so eine grobe Klassifizierung. Sprengstoff erscheint auf den Monitoren meist orange.
Auf vielen Flughäfen gehören schwer bewaffnete Polizeistreifen mittlerweile zum Alltag. In den USA wurde das Air-Marshal-Programm nach dem 11. September deutlich ausgebaut, auch wenn Anzahl und Flugrouten der bewaffneten Marshalls geheim gehalten werden. Die neuen Gesetze nach dem 11. September haben die großen Fluggesellschaften veranlasst, die Cockpittüren mit Schlössern zu sichern.
Blick in die Zukunft
2001 verabschiedete der US-Kongress neue Flug- und Transportsicherheitsgesetze. Diese Gesetze bilden die Grundlage, auf der die neu gegründete Transportsicherheitsbehörde, die zur US-Heimatschutzbehörde gehört, neue und zum Teil noch in der Entwicklung befindliche Zutrittskontrollen und Sicherheitstechnologien zum Schutz der Sicherheitsbereiche von Flughäfen testet.
Ende 2004 begann an acht US-Flughäfen ein Pilotprogramm für Zutrittskontrollen (AACPP), dem sich im Folgejahr weiteren zehn Flughäfen anschlossen. Die Ergebnisse wurden 2006 ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Auf den internationalen Flughäfen in den USA werden von ausländischen Flugreisenden Fingerabdrücke und digitale Passfotos angefertigt.
Folgende Technologien wurden an ausgewählten Flughäfen getestet: biometrische Geräte (Fingerabdrucksysteme, Spracherkennung, Iris-Scanner, Handgeometrie), Einbruchserkennung und -überwachung (einschließlich RFID-Tagging), Türsteuerungen (einschließlich Kartenleser), intelligente Videoverhaltensüberwachung („Anti-Tailgating“) und Scanner für Kfz-Nummernschilder.
Komfortabler, schneller, sicherer
Biometriesysteme verbessern die Sicherheit und erleichtern das Reisen. Bei einem Modellversuch am Amsterdamer Flughafen Schiphol soll sich die Wartezeit für die ankommenden Passagiere auf 11 Sekunden verkürzt haben.
In der AACPP-Testphase wurde auf dem internationalen US-Flughafen St. Paul (Minneapolis) ein intelligentes Video-Einbruchserkennungssystem installiert. Und auf dem Flughafen „T.F Green State“ in Providence (Rhode Island) wurde die Zugangskontrolle für die Sicherheitsbereiche mit einem Iris-Erkennungssystem und verhaltensbasierter RFID-Erkennung getestet.
Zwar sind noch nicht alle Tests ausgewertet, aber schon jetzt lässt sich sagen, dass sich Technologie und Sicherheit schnell annähern.
Die Vorteile der biometrischen Zugangskontrolle
• Höhere Sicherheit durch zuverlässige Identitätsprüfung
• Keine Gefahr durch Weitergabe von Zugangskarten und PIN-Codes
• Geringere Anfälligkeit für Bedienfehler bei der Identifizierung
• Automatisierung der Identifizierungs- bzw. Sicherheitsfunktionen
• Mehr Komfort für den Benutzer
Quelle: Schiphol Group
Fußnote: HID Global gehört zur ASSA ABLOY Gruppe und unterhält internationale Niederlassungen, die über 100 Länder betreuen. Mehr Infos: www.hidcorp.com.
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