Big Data

Big Data – was ist das?

Wer zehn Experten nach einer Erklärung fragt, bekommt mindestens drei unterschiedliche Antworten. Doch als das Future Lab mehrere Analysten fragte, wie Big Data bei mechanischen Sicherheitslösungen eingesetzt wird, fiel die Antwort einhellig aus: Die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen.

Aber was genau ist Big Data?

Wilco Van Ginkel

„Stellen Sie sich eine Datenmenge von 32 GB vor. Vor 15 Jahren war das eine Menge, aber heute bist du ein Loser, wenn du auf deinem Smartphone nicht mindestens 40 GB Daten hast“, erklärt Wilco Van Ginkel, Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Big Data“ der Cloud Security Alliance.

Wilco Van Ginkel ist Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Big Data“ der Cloud Security Alliance. Er erklärt: „Jede neue Technologie bringt Unruhe in die Märkte. In diesem Anfangsstadium fragen wir uns: Was ist das eigentlich für eine Technologie? Was ist neu daran? Vor fünf Jahren war es das Gleiche mit der Cloud. Heute wissen die meisten, was eine Cloud ist. Das Gleiche passiert gerade mit Big Data.“

Big Data ist ein Sammelbegriff für Datenbestände, die für eine traditionelle Auswertung zu groß oder zu komplex sind. Elektronische Daten und Datenanalysen gibt es schon lange, aber die Bedeutung dieser Begriffe hat sich gewandelt.

Van Ginkel erklärt: „Stellen Sie sich eine Datenmenge von 32 GB vor. Vor 15 Jahren war das eine Menge, aber heute bist du ein Loser, wenn du auf deinem Smartphone nicht mindestens 40 GB Daten hast“, lacht er. „Und heute haben wir auch ganz andere Lösungen zur Verarbeitung dieser riesigen Datenmengen.“

Korrelationen aufdecken

Bei Big Data geht es nicht nur um die Datenmengen. Bob Banerjee ist Schulungsleiter bei NICE Systems. Am Beispiel des Einzelhandelsriesen Amazon zeigt er ein typisches Beispiel für die aktuelle Nutzung von Big Data.

„Der Mensch wird als Faktor aus der Gleichung entfernt. Die Daten regeln sich selbst.“

Banerjee erklärt: „Amazon ist ein klassisches Beispiel. In ihrer Anfangszeit hatte die Firma eigene Expertenteams, die sich auf unterschiedliche Buchkategorien spezialisiert hatten. Bei der Vorstellung eines neuen Buchs schrieben die Experten eine Empfehlung: Wenn Ihnen dieses Buch gefallen hat, könnten Ihnen auch diese Bücher gefallen. Und die Produktexperten stöberten durch die riesigen Artikelbestände bei Amazon und schrieben: Wenn Sie dieses Telefon gekauft haben, benötigen Sie wahrscheinlich dieses Ladegerät. Wenn Sie diesen Kindle-Reader gekauft haben, könnten Sie diese Kindle-Schutzumschläge interessieren.“

amazon.com

Ein gutes Beispiel für die Anwendung von Big Data ist der Einzelhandelsgigant Amazon, der die Technologie für seine Produktempfehlungen nutzt.

Die Stunde von Big Data schlägt spätestens dann, so Banerjee, wenn es so viele tausend Bücher, Ladegeräte, Telefone und Kindle-Reader gibt, dass Menschen zwangsläufig den Überblick verlieren.

Bob Banerjee

„Mit Big Data spürt das System eigenständig Korrelationen auf und zieht eigene Schlüsse“, erklärt Bob Banerjee, Schulungsleiter bei NICE Systems.

„Amazon sagte sich: Entfernen wir den Menschen aus diesem System. Lassen wir die Daten sich selbst regeln“, sagt Banerjee. „Ein Beispiel: Ich kaufe eine Kamera. Das System verarbeitet pro Woche 10000 Verkäufe dieser Kamera und weiß, welche Artikel oft zusammen mit der Kamera gekauft werden. Dazu ist kein Experte nötig – das System findet auch ohne einen Menschen die richtige Antwort. Das Aufspüren solcher Korrelationen ist das Wesen von Big Data.

Das System findet die Korrelationen selbst und zieht eigene Schlüsse.”

Amazon nutzt Big Data für Kaufempfehlungen, aber welchen Nutzen hat Big Data für Zugangskontrollsysteme?

In dem Artikel Wo sind die Anomalien?, der demnächst im Future Lab erscheint, werden wir uns mit dieser Frage beschäftigen.

Von Rachel Sa

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